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1359. Juli 23. Karlstein.

König Karl IV belehnt die Herzoge Wenzel und Ludwig mit den ihnen durch die Theilung zugefallenen Städten und Dörfern.

Wir Karl von gotis genaden romischer keyser zu allen czeiten merer des reichs vnd kunig czu Beheim bekennen offenlich vnd thun kunt mit desim briue allen den, die en sehen ader horen lesen, daz zwischen den hochgebornen Wenczlawn herczogen in Slesien vnd czu Legnicz an eym teyl vnd Ludwig herczogen in Slesien vnd czu dem Brige vnsirn liben oheim vnd fürsten an dem andern teyl nach zeweyungen vnd vfflauffe, die czwischen en vmb ir vetirliches erbe vnd vmb iren erbeteyl lange sich vorlauffen hat, durch vnsir bet vnd gebot in vnsir vnd vnsir fürsten vnd vnsir ratman czu Breslaw gegenwertikeyt mit irer manne rat vnbetwungen vnd mit ir beyder gutem willen vnd rechtir wissen ein fruntlich entscheydung vnd vorrichtung geteidingt, gemachet vnd ausgetragen ist in alle der gestalt vnd weyse, als czuhant hernach gancz beschriben stet, czu dem ersten, das herczog Wenczlaw seynem egenanten bruder vnd seynen geerben solt geben vnd antworten erblich Haynaw hauss vnd stat mit allen eren weichbilden, kirchlehen, herschefften, manschefften vnd gancz fürstlicher hirschatft vnd allen eren czugehorungen, nichtz ausgenomen, bey namen mit allen den höfen, die an dem Swarczen wasser ligen, Buchwalt, Samencz, czu dem Reysecht, Peczen von Schellindorff hoff von Oyes vnd Heinken Brezwoys hoff mit alle dem, das darczu gehort, ez sey an weiden, puschen, wisen, adir woran daz sey, vnd seld man vnd burger mit der holdung an herczog Ludwig weysen vnd seyn erbin, darubir sal das selbe Swarczwasser die grenicz sein zwischen Haynow vnd Coczenaw mit allir vorgenantin fürstlicher herschafft, rechten, nuczen, raynen vnd greniczen, als weylent herczog Bonczlaw der vorgenanten herczog Wenczlaw vnd herczog Ludowig vatir seliger gedechtniss vnd auch sie die obgenanten hauss, stad, hofe vnd weichbilde gehabt vnd gehalden haben vnd ir vorfarn gehabt haben, doch mit sulcher wnderscheit, schuffe herczog Wenczlaw, adir sein erben herczog Ludowig adir sein erben inwendig sechs iar, von dem tage czu czelen, als die entrichtunge geschach, Grotkaw die stad mit eren weichbilden vnd mit irer ganczen fürstlichen herschafft, als sie der egenante herczog Bonczlaw selig in allen iren greniczen vnd raynen gehabt hot, vnd auch sie vorsaczt hot, so sal herczog Ludowig adir sein erbin herczoge Wenczlaw adir sein erben off lassen vnde abetreten Haynaw hauss vnd stad mit alle dem, als do uor begriffen ist, schuffen abir her adir sein erben herczog Ludwig adir sein erben Grotkaw in den vorgenanten sechs jarn nicht wider, so sal furbass ewiclich vnd erblich Haynaw hauss vnd stad mit alle den obgenanten weychpilden, kirchlehen, herschefften, manschefften, houen vnd czugehorungen herczog Ludwigen vnd seiner erben eygen sein; furbass sulde in sulcher berichtunge herczog Wenczlaw herczog Ludwigen vnd seinen erbin lediclich geben vnd einantworten der stad czu dem Brige halben teil vnd der stad czu der Olaw halben teil, die herczog Wenczlaw dem hochgeborn Bolken herczog in Slesien vnd czu der Sweydenicz vnsirm liben swager vorsaczt hat czu seinem leybe, vnd sal auch man vnd burger mit der huldunge an yn vnd an seinen erbin weysen die halben teil der selb Herczog Ludwig vnd sein erben noch des herczogen von der Sweydenicz tode nemen, haben, halden, nuczen vnd besiczen sullen erblich vnd ewiclich mit allen weichpilden, rechten, czugehorungen, greniczen vnd rainen vnd mit namen mit allir fürstlichen czugehorungen vnd herscheffte, als der egenante herczog Bonczlaw weylent vnd sein eidern dieselben stete vnd herschafft gehalden haben; ouch sold her ym vnd seinen erbin antworten vnd abetreten alles des rechten, das her adir sein erben haben, adir haben mochten an Cruczeburg vnd Picczen vnd an Cunczenstat vnd bey namen an der losunge, do mit her man vnd burger an yn vnd an sein erben weysen sol. Ouch suld der obgenante herczog Wenczlaw herczog Ludwig vnd sein erben die stad Lubin vf reichen vnd vff gebin lediclich vnd erblich vnd auch man vnd burger an herczog Ludwig v. s. e. mit der huldunge weysen, ob derselbe herczog Wenczlaw odir s. e. icht rechtis dorczu hetten, adir haben mochten, mit allen iren weichpilden, kirchlehen, herschefften, manschefften, czugehorungen, rainen, greniczen vnd allir furstlichen herscheffte, als sie der egenante herczog Bolezlaw selig vnd sein vorfarn gehabt vnd besessen haben, vnd auch sie derselbe herczog Ludwig biss vff dese czeit besessen vnd gebraucht hat vnd noch besiczt mit den dorffern Peczendorff, Ossiek, Gros Grechin mit allen iren kirchlehen vnd czugehorungen fürstlicher herschaft vnd greniczen, als vor begriffen ist, als wir sulch entscheidunge vnd vorrichtunge bestetiget haben mit kuniglicher macht mit andirn vnsirn briuen vorsigilt mit vnsir keyserlicher maiestat anhangenden ingesigiln; nach sulcher entscheidung quam gegenwerticlich vor vns der obgenante herczog Wenczlaw mit demselben seinen bruder herczog Ludwig gab vnd reicht ym off williclich, bruderlich vnd vnbetwungen die obgenanten stete vnd dorffer mit allen eren weichpilden, kirchlehen, herschefften, manschefften mit allen iren czugehorungen erblich czu halden, haben vnd besiczen mit allen fürstlichen herschafften vnd in allen iren greniczen vnd rainen, als vor genczlich benennet ist, vnd hat sich der allir genczlich vorczugen; des bat vns herczog Ludwig demüticlich, das wir ym sulch sein lehen geruchten czu lihen, als recht vnd gewonlich ist, durch sulcher bete willen mit wolbedochtem mute vnd rate vnsir fürsten vnd getrawen namen wir von dem egenanten herczog Ludwigen vnd seinen eyt nach sulcher lehen gewonheit vnd recht vnd lihen ym die obgenanten lehen, hauss, stete, hofe vnd dorffer mit allen iren weichpilden, kirchlehen, herschefften, manschafften vnd czugehorungen greniczen in alle der weyze, als douor begriffen ist, vnd vorleihen ym auch dieselbin an desem briue als ein kunig czu Beheym mit küniglicher macht vnd mit rechter wissen, vnd her hat die von vns czu seinem vnd seinen geerben handen entpfangen redlich vnd recht mit vrkunde disz briues vorsigilt mit vnsir keyserlichen maiestat ingesigel, der gegeben ist zu Karlstein nach Crists geborth dreyczenhundirt iar darnach in dem newnvndfunfczigisten iare am dinstage noch sent Marie Magdalenetag vnsir reiche des römischen in dem virczenden, des bemischen in dem dreyczenden vnd des keysirthumes in dem funfften iare.

Bitschens Privilegb. fol. CCXVII.


Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866



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